Ende.
Als Gegenpol dazu ein Kalif Almibel, der dreizehn Jahre alt ist und 60% des Welterdölmarktes kontrolliert und zur Konferenz mit seiner dreißigtausend Quadratmeter- Jacht erscheint, also die Jacht wird von vier Superlastern gezogen, weil Almibel sie aus Angst vor Attentaten nicht mehr verlässt. Im Schlepptau sechshundert Leibwächter und Vorkoster, u.a. auch für Bubble Gums.
Aber ich lasse mal das ganze Theater weg und bald kommt im Buch die Stelle mit dem Milliarden- Dollar- Konzert zu Ehren des Gerechten Krieges und einige, die bald auf der dreitausend Meter breiten Bühne stehen sollen, reisen gerade in Flugzeugen an, was sich da so zuträgt, spottet jeder Beschreibung, MICHAEL TEFLON, der nur in einer Vakuum- Röhre reist, um nie zu altern, ist genauso vertreten, wie eine richtig harte Band (die Allüren der Komiker, Tenöre und Rockstars allein sind das Buch wert).
Nun eine kleine Sequenz aus dem Machwerk:
...Mit ihm (Lucmic, d.S.) flogen rund fünfzig
Marinesoldaten, der Ordnungsdienst für das Konzert, der aus schlachtenerprobten
Leuten bestand, Julio Arbatax, den Rolling Blades, den Mamma- Machmich- alle
und anderen Gangs. Vor allem aber flogen mit ihm die Raz, die härteste und
militaristischste Reich- Rock- Band, Idol der americardischen Truppen und der
Teenager in aller Welt. Hyazinth, der Schlagzeuger, war ein Erznazi und besaß
eine mit Menschenhaut bespannte Trommel. Krankio, E- Baß, war mit sechshundert
Hakenkreuzen tätowiert und sah aus, wie die Kreuzung zwischen einem Jaguar und
einer Gucci- Handtasche. Mansonk, Sologitarrist, hasste alle und jeden,
inklusive seiner Kollegen, weshalb er in einen schwarzen Samsonite- Koffer
gesperrt reiste. Schließlich der Leadsänger und Texter, Adolf Velkro P in
knöchellangem Ledermantel und mit Hitlerbärtchen. Alle vier tranken Bier und
rülpsten ununterbrochen, Mansonk durch einen Luftschlitz im Koffer. Plötzlich
stand Krankio mit einem Ruck auf und sagte:
General Lucmic seufzte: „Jungs, noch ein bisschen Geduld, in einer halben Stunde sind wir da, dann könnt ihr zusammenschlagen, wen ihr wollt.“
„Nein“, sagte Krankio, „ich bin ein Raz, der härteste und brutalste der Welt, und wenn ich Lust auf eine Keilerei habe, dann will ich sofort eine und nicht warten, du Arsch.“
„Tut mir leid“, sagte Lucmic, „ich nehme an du weißt, dass wir Marines dazu ausgebildet sind, jede Beschimpfung zu erdulden, ohne mit der Wimper zu zucken. Du wirst weder mich noch meine Männer dazu bringen, die Hand gegen dich zu erheben.“
„Ich will auch nicht die Hand gegen dich erheben, du alter fetter Kinderficker, übrigens weiß ich genau, dass du dich von den gefangenen Schlitzaugen poppen lässt, das ist dein liebster Zeitvertreib, und ich weiß auch, dass du beim letzten Mal, als du ein Gewehr in die Hand genommen hast, deinen Kiefer getroffen und dir außerdem ein Ei abgeschossen hast, aber was soll man auch anders erwarten von einem pazifistischen, schwulen Arschgesicht wie dir.“
„Das ist nicht wahr...also ich meine, was du sagst, Zivilist, interessiert mich nicht“, sagte Lucmic, am ganzen Leibe zitternd.
Der Anführer der Marines trat vor, der legendäre Sergeant Madigan.
„Zurück in Reih und Glied!“ befahl er.
„Sie müssen der berühmte Madigan sein, genannt Chicco, weil sie zum Kämpfen Windeln anziehen müssen, ein sauberer bolschewikischer Feigling, du sollst ja angeblich die Nigger so hassen, aber in Wirklichkeit bist du selber die Frucht eines Nachmittags, als deine Mutter den Black Bears, der Baseball- Mannschaft, Pizza gebracht und es geschafft hat, sich von allen stöpseln zu lassen, bevor die Pizza kalt war.“
„Ich darf um Erlaubnis bitten“, sagte Madigan, „diesen tätowierten Bastard nur ein ganz klein bisschen durchzuprügeln.“
„Nein, Sergeant“, sagte Lucmic. „Vergesst eure Ausbildung nicht, Jungs.“
„Heh“, rief Mansonk aus dem Koffer, „kennt ihr die Geschichte von dem vietnamesischen Zwerg und den zehn Marines im Aufzug?“
Alle kannten sie, konnten sich aber beherrschen. Da trat Hyazinth vor und sagte: „Heh, Jungs, stimmt es eigentlich, dass es Marines gibt, die ein Jahr lang an der Front sitzen und ihrer Mutter keine einzige Postkarte schreiben?“
Das war zuviel. Es entbrannte eine derartige Schlägerei, dass das Flugzeug Zickzack flog und die Piloten der Präsidial- Eskorte ihren Kollegen im Bomber anfunkten, um zu hören, was da vorging.
„Nichts“, antwortete der, „sie spielen Würfel, ohne die Würfel aus der Tasche zu holen.“
„Nicht die Sportkleidung vergessen!“ oder man hält es so wie Benni Lucmic charakterisiert:
Anmerkung: Im Buch „Stracciatella und Mitropa“ befindet sich hinter der Deckmantelüberschrift „Von Rüttelplatte bis Markensocken: eine kleine regionale Delikteanthologie“ zusätzlicher Crimestoff.
Mit Augenzwinkern natürlich.
Das Buch "Stracciatella und Mitropa" (156 Seiten) von Rocco Reichelt mit u.a. Geschichten aus Flöha gibt es als Taschenbuch (8,99 Euro) und Ebook (4,49 Euro) im Buchhandel. (Amazon, Thalia, Weltbild, Hugendubel, Apple Books...)
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