Samstag, 23. November 2019

Blinder Eifer


Der erste Samstag im November und nicht hinreißen lasse ich mich, meine Heraldikrecherchen /Wappenkunde/ in Sachen wirbellose Tiere auf Emblemen einzustellen, und womöglich mein Studio zu verlassen, nein- draußen ist es nicht wärmer und auch nicht heller als drinnen.
Und das schon ab deutlich vor 17 Uhr, geschuldet der zweiten von zwei Uhrenkorrekturen im Alljahr letzte Woche.
Vor der einzigen Lichtquelle sitze ich /einem pulsierenden Plasmabildschirm/ und folge den von ihr/ihm in den Raum /mein Blickfeld/ geworfenen Passstafetten mit hin und wieder Torabschlüssen und Videobeweisen /angeforderten und nicht angeforderten/ und höre zu den Satzstafetten, die der schlitzohrige Moderator der Sportschau von sich gibt.
Umschalten könnte ich nach da und dort /rauf und runter/ mit der Fernbedienung, mich mit unpopulären Wissenschaftssendungen traktieren, mich Beiträgen widmen, die sich um die Vergangenheit oder um vergängliche Vegetation kümmern, die sich mit Troubadouren der Bühnenkunst auseinandersetzen, einem Fußpilzberater zuhören, eine Rendezvousshow ansehen, einem Schwert schwingenden Schlachtenbummler in einem Epos folgen,...stattdessen bleibt die batteriebetriebene Bedienung liegen und der Kopf /in SEINEM Blickfeld/ stehen.
Blinder Eifer an einem Samstagabend wäre wie ein wirbelloses Tier im Wappen der Flagge einer Diktatur.

1 Kommentar:

  1. Erschienen in "Im Bauch des Müllentsorgungsfahrzeuges" (Bückware#8), geschrieben im November 2017

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