Dienstag, 26. November 2019

Romanzen und Rauch

Die schon im Januar angesprochene Todesflut von Altrockern letztes Jahr setzt sich dieses Jahr fort.
2017 wird Anno Suizidus.
Binnen acht Wochen Chris Cornell von Soundgarden und Chester Bennington von Linkin Park.
Beide in der Blüte ihres Lebens stehend und eng befreundet.
Da ich das Thema nicht jeden Monat neu aufgreifen will, wenn irgendein Star aus einer Melange irgendwo zwischen „alles an Drogen probiert“ und „alles an Preisen abgeräumt“ so müde geworden ist, dass er in der Zukunft weder Sinn noch Ziele sieht, konzentrieren wir uns lieber auf die Schreibkunst und ihre wirren Vertreter.
Diesen Monat gewann Schriftsteller Ferdinand Schmalz den Ingeborg Bachmann- Preis. 
Die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann war mal mit Paul Celan liiert, er ebenfalls Schriftsteller.
Ingeborg Bachmann war auch mal mit Max Frisch liiert, er ebenfalls Schriftsteller. 
Die Schriftstellerin Nelly Sachs korrespondierte mal längere Zeit mit Paul Celan. 
Paul Celan stürzte sich 1970 in Paris von einer Brücke in den Tod. 
Vorher war er oft in Irrenhäusern zugange. 
Nelly Sachs war ebenfalls oft diesbezüglich einkaserniert. 
Ingeborg Bachmann ließ sich mehrfach einweisen. 
Ingeborg Bachmann war tablettensüchtig und starb an den Folgen von Verbrennungen, die sie sich im Barbiturateschlaf zugezogen hatte, weswegen sie sich nicht mehr imstande sah, Zigaretten auszudrücken. 
Vielleicht gewarnt dadurch rauchte Max Frisch nur Pfeifen. 
Nelly Sachs starb am Tag der Beisetzung von Paul Celan. 
Trotz umfangreicher Recherchen in Fotoarchiven konnte ich Nelly Sachs nicht mit Tabakkonsum in Verbindung bringen. 
Ferdinand Schmalz wird sicher Zeit seines Lebens gegen Übergewicht kämpfen müssen. 
Manchen Menschen ist das mit Rauchen gelungen.

1 Kommentar:

  1. Geschrieben im Juli 2017, erschienen in "Im Bauch des Müllentsorgungsfahrzeuges" (Bückware#8), erhältlich über meine Mailadresse, 100 Seiten für 3,50 plus Porto

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