Gegensätze
ziehen sich an, sagt man so allgemein und dachte ich beim Betrachten einer
Nebenpreisträgerin des Literatur- Bachmannpreises 2018 namens Stern, dachte
ich, weil ich den Vorjahresgewinner Schmalz gern mit dieser jungenhaften Frau
an der Seite sehen würde.
Stern:
klein, mager, Stoppelfrisur, gut bebrillt und wahrscheinlich schüchtern.
Nun weiß
ich nicht, ob Schmalz (groß, langmähnig, darüber hinaus beschnurrbartet,
brillenlos, auf Presseablichtungen gern Hut tragend) noch dieselbe Fülle hat
wie letztes Jahr, sonst wäre der Spruch glatt für’n Arsch.
Wissen tue
ich, dass hinterm Haus immer im Sommer ein unbewachter Baum Kirschen pflückreif
anbietet, die ich mir auch holte. Danach setzte ich den Fernsehmittag fort und
man und auch ich kann sich natürlich gerade im allvierjährlichen WM- Sommer
nicht gegen Fußball im Fernsehen wehren, seien es auch nur Gesprächsrunden über
diesen.
Sehr zu
meinem Entsetzen wurde da im Beisein des BILD- Diekmann- Nachfolgers Reichelt
(Julian, stark behaart im Nacken und unterhalb der Schlüsselbeine, ersichtlich
durch weit aufgerissenes Hemd, trotz Philosophenseide um Hals, welterfahren
bebrillt) und weniger zu meinem Erstaunen Christoph Daum (trotz aller
Haarproben noch mit Kämmbarem auf dem Kopf, nicht schüchtern) ständig von
Hungrigkeit gefaselt, ein Wort, dass es genauso wenig gibt wie Appetitigkeit-
weder im Zusammenhang mit auf Erfolg beim Fußballsport noch als auf mehr.
Gäbe der
Baum mehr Große Schwarze Knorpelkirschen her, könnte ich neben Appetit auch
Hunger stillen.
(geschrieben
08/2018, veröffentlicht in „Im Bauch des Müllentsorgungsfahrzeuges“)
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