Montag, 10. Februar 2025

Der Teufel mit den drei goldenen Schamhaaren

Als ich neulich von einem Mitkommilitonen mehrere Langhansvideos geschickt bekam, dachte ich so bei mir: Da war doch was! und wollte gleich per Antwort in medias res gehen. Dann fiel mir aber auf, dass ich meinen studentischen Pflichten nachkommen und lernen muss. Und das sind aktuell Dinge wie die Auswahl passender Titel für längere punktgenaue Texte. Und Auswahl bedeutet wiederum nichts anderes als die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Titelformen zu wählen.

Die da sein könnten:
Thematische Titel
(zur komprimierten Wiedergabe eines Textes zum Vergleich, zur Analyse, zur Kritik und Diskussion mit entscheidenden Aspekten in Schlagworten)
Beispiel:
„Hitler als verhinderter Spiritueller und der Nationalsozialismus als fehlgeleitete Gottsuche“
oder
als Perspektivische Titel
(nehmen Wertungen, Tendenzen und Richtungen der Argumentation mit auf)
Beispiel:
„Warum Langhans über seine Dschungelcamperfahrungen mit dem rechtsextremen Magazin ZUERST! plauderte“
beziehungsweise
„Weshalb für Langhans eine Teilnahme am Gesprächskreis der rechtskonservativen Burschenschaft Normannia-Nibelungen wichtig war“
oder
als Fragen 
(übernehmen eine spannungserzeugende rhetorische Funktion, die eine Erwartungshaltung generieren)
„Was geschah mit den 1968 Euro, die ein vergoldetes Schamhaar von Langhans unter dem Titel ‚Searching for the revolution’ brachte und als Kunstpreisgage ausgezahlt worden sind?“
beziehungsweise
„Wie viel von den 20000 Euro aus der Dschungelcampgage, die Langhans der Piratenpartei Bayern spendete, flossen an den Berliner Piraten Brunner und wurden von diesem für den Kauf einer Sackkarre zum Leichentransport verwendet?“
oder
als Aussagen
(verdichten den Text zu einer Kernaussage für die Überschrift, was allerdings eine Umfangsproblematik mit sich bringt)
Beispiel:
„Langhans liegt in seinem Münchner Zimmer im Naturfaserbüßergewand auf seinem Bett. Neben ihm steht eine mit fünf Büchern gefüllte Obststiege, auf der eine Nachttischlampe ohne Schirm und mit nackter Glühbirne steht. Der Rest des tempelhohen Gelasses ist leer. Sonne fällt durch das Fenster auf sein von Maskenbildnern des Kamerateams verwuscheltes Haupthaar. Er blinzelt durch seine Nickelbrille und philosophiert über das Leben.“
Fazit: Es ist mir unerklärlich, wie ich zur Überschrift in Aussageform noch Untertitel und einen Text formulieren könnte. 
Trennscharf. 
Wahrscheinlich werde ich nachsitzen müssen.


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