Mein
Name ist Olaf, ich gehe jeden Tag einer geregelten Arbeit nach.
Heute
früh (kurz nachdem ich geträumt hatte, dass ich Hobbys wie Tischtennis spielen
habe und außerdem auch gern aus dem Küchenfenster schauen tue) ging ich mit
meinen einssiebenundsiebzig in der Länge und zweiundachtzig in der Schwere in
den Park, um Blumen anzugucken.
Ich
habe frei.
Zwischen
den Blumen und in der Mülltonne drin, die steht neben den Bänken für Sitzende
und Drumrumstehende, finde ich wieder einen Haufen Flaschen, die durchweg
Einweg sind.
Jede
Menge Stiefmütterchen und verwelkte Narzissen, auch einzelne Tulpen mit
hängenden Köpfen, stehen in den Rabatten.
Zweifünfzig
bringen mir die Flaschen, ich hab`s mal kurz überschlagen.
Gottseidank
habe ich frei, sonst hätte ich die zweifünfzig nicht erbeutet und würde sie
dann nicht der Carmen bringen können, die mir dafür einen Bon gibt, den ich an
der Kasse einlösen kann.
Oder
ich nehme halt was aus dem Rabattregal, irgendwas Gesenktes, zweite Wahl,
kaputte Verpackung, abgelaufen im Datum bei Speisen.
Kann
mich ja da mal durchwühlen, mal gucken, was die so haben. Aber schön mit der
Ruhe.
Ich
habe ja frei.
Fremde
Pfandflaschenannehmerin: „Na, dann lass mal sehen, was du uns angeschleppt
bringst.“
„Wo ist denn Carmen?“
„Die hat heute frei.“
Ich
nehme die leeren Beutel zurück und den Pfandbon.
„Sind aber ganz schön dreckig deine Flaschen, normalerweise nehmen wir
so was nicht.“
„Bei Carmen...“
„Bei Carmen...bei Carmen. Carmen is` heute nicht.“
„Also bei Carmen...“
„Nun zieh schon Leine. Deine Hose ist übrigens auch dreckig und Haare
waschen wär` auch mal wieder nötig.“
„He, ich komm von Arbeit, da fällt ne Menge Dreck an. Davon haste keine
Ahnung, blöde Kuh!“
„Da sag mir doch einer...lass dich bloß nicht wieder hier sehen,
Mensch!“
Nun
ist mir die Lust auf Schnäppchen machen vergangen.
Verfasst: Mitte 2019
AntwortenLöschen