Montag, 2. November 2020

Der ICH- Funktion- Herrscher

Wenn diverse Medikamente, die die Psychiatrieindustrie in regelmäßigen Abständen nach erfolgreichen Tests und Forschungsergebnissen an verschiedenen Lebewesen, die uns ähneln und imitieren sollen, zu horrenden Preisen auf den Markt wirft, bei Erkrankten doch nichts bringen, sollte man sich wieder mehr an wesentlich günstigeren und erfolgversprechenderen Psycho- und Verhaltenstherapien orientieren.
Eine Meinung, die mein Therapeut mit Nachdruck vertritt, hoffentlich nicht nur, um selbst mehr Geld von der Krankenkasse zu erhalten.
Nur selten gelingt es Seelenklempnern, ihre Patienten davon zu überzeugen, dass das unter die Erde bringen von Feinden und Verwandten ein Laune machender Lösungsansatz sein kann. Bei der Pille ZOLOFT in den Staaten verhielt sich das nach einer zu frühen Freigabe freilich anders. Das „Wundermittel“ avancierte in einigen Regionen zum verfrühten Erbstreitauslöser par excellence.
Wenn Trump ZOLOFT nehmen würde...den Restsatz schenke ich eurer Phantasie.
Therapeutisch jedenfalls lässt sich das Krankheitsbild des Herrschers selbst für Laien relativ einfach bestimmen.
Dienlich ist uns hierbei das Ausschlussverfahren.
In die Waagschalen wirft man einerseits das Hochstaplersyndrom und andererseits den Dunning- Kruger-Effekt.
Das Hochstaplersyndrom, auch Imposotorsyndrom oder Betrügersyndrom oder Mogelpackungssyndrom genannt, zwingt den Betroffenen zu massiven Selbstzweifeln hinsichtlich eigener Fähigkeiten, Leistungen und Erfolge. Diese Erfolge werden krankhaft als Zufälle, Glück und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten durch andere gesehen, was dazu führt, dass sie sich selbst als Hochstapler empfinden und in einer Art Angstspirale landen, dass sie von jemanden als Betrüger entlarvt werden könnten.
Der Dunning- Kruger- Effekt dagegen bezeichnet eine kognitive Verzerrung bei inkompetenten Menschen, die sich mit einem sagenhaften Selbstverständnis überschätzen und fußt auf der Unfähigkeit, sich selbst mittels Metakognition objektiv zu beurteilen, was wiederum nichts anderes bedeutet, als dass kein reelles Denken über das eigene Denken und kein Wissen über das eigene Wissen existiert. Der Inkompetente weiß also nicht, dass er inkompetent ist, weil er nicht darüber nachdenkt und sich auch nicht damit befasst. Gleichzeitig wird er demzufolge nie einen Überlegenen anerkennen, weil er seine Kompetenz wie auch die des Gegenübers höchstwahrscheinlich auch nicht beurteilen kann.
Wenn der Präsident einer Weltmacht den Staat Belgien als eine schöne Stadt bezeichnet und dabei keine Angst hat, dass andere seine Fähigkeiten überschätzen könnten, ist er schlussendlich zwar inkompetent, aber gesund.
Gesund in seiner nur ihm eigenen Ich- Funktion.

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