So
etwa ein Jahr nach dem chaotisch und zusammenhanglos wirkenden „Naked Lunch“
von Burroughs (siehe Tagebucheintrag vom 12.09.2020 auf
www.literatur-chemnitz.de) gönnte ich mir mit „Unterwegs“ (Originaltitel „On
the road“) von Jack Kerouac ein weiteres Buch eines Beatniks, eines Prägers und
Vorgängers und vielleicht sogar Erfinders der Popliteratur.
GÖNNEN ist in dem und auch im Lunch- Fall das Bezahlen von gebrauchten Büchern, die den Preis von Neuware mit ähnlicher Seitenzahl stark übersteigen, weil sie aus irgendwelchen Gründen rarer, wertvoller und ausgefallener sind als zum Beispiel Bücher von Nobelpreis- und Klassikerliteraten, die immer wieder neu aufgelegt werden.
Kult hätte ich auch noch meinem Gönnen unterjubeln können, aber dann wäre der Spielraum für Kritik deutlich geringer gewesen, dann hätte ich das Buch aber so kultig finden müssen, wie ich „Naked Lunch“ (auch) nicht kultig fand.
GÖNNEN ist in dem und auch im Lunch- Fall das Bezahlen von gebrauchten Büchern, die den Preis von Neuware mit ähnlicher Seitenzahl stark übersteigen, weil sie aus irgendwelchen Gründen rarer, wertvoller und ausgefallener sind als zum Beispiel Bücher von Nobelpreis- und Klassikerliteraten, die immer wieder neu aufgelegt werden.
Kult hätte ich auch noch meinem Gönnen unterjubeln können, aber dann wäre der Spielraum für Kritik deutlich geringer gewesen, dann hätte ich das Buch aber so kultig finden müssen, wie ich „Naked Lunch“ (auch) nicht kultig fand.
Gelandet
bin ich mit einem gewissen Anteil doch auf der Seite der damaligen Kritiker,
die das Ganze (überzogen, ohne Frage) als simples Geschreibsel abtaten.
Kerouac (paranoid- schizophren diagnostiziert) schreibt hier hintereinanderweg von Reisen quer durch Amerika bis nach Mexiko und Exzessen in Sachen Weiber und Alkohol, letzterem war er zum Schluss selbst erlegen.
Anfangs eher stereotyp bukowskiähnlich steigert sich das Buch mit jeder Seite in einen Dauerrausch von abwechselnd simplen Aussagen bis großartigen Lyrikeinfällen und klammert sich dabei an Dean Moriarty, saugt sich an ihm fest, selbst wenn Sal, der Ich- Erzähler und Autor höchstselbst, als Hauptperson allein unterwegs ist: man wartet nur darauf, dass Dean wieder um die Ecke schielt, spricht, sich in die Gedanken von Sal schmuggelt, der ihm hier eine Hommage geschrieben hat, beinahe einen Liebesbrief.
Dean Moriarty, im realen Leben Neal Cassady, bei den Kritikern verglichen mit Huck Finn (Was übrigens mein erster Impuls nach 100 Seiten war: Das ist doch wie Tom Sawyer und Huck Finn von Mark Twain in Neuzeit und erwachsen.) überstrahlt alle anderen Personen, fast jeder fühlt sich von ihm inspiriert, fast jeder wird gezwungen, ihm irgendwas zu vergeben.
Der „Naked Lunch“- Erschaffer Burroughs taucht als Old Bull Lee auf, ein weiterer Beatautor mit Allen Ginsberg ist als Carlo Marx vertreten.
Neal Cassady selbst war Zeit seines Lebens „nur“ Briefschreiber und/aber die große Inspiration in der Szene jener Zeit (40er bis 60er Jahre).
Bis heute widmen ihm Künstler Dokumentar- und Spielfilme, auch Musiktitel (Fatboy Slim, Morrissey, King Crimson).
Sätze:
Kerouac (paranoid- schizophren diagnostiziert) schreibt hier hintereinanderweg von Reisen quer durch Amerika bis nach Mexiko und Exzessen in Sachen Weiber und Alkohol, letzterem war er zum Schluss selbst erlegen.
Anfangs eher stereotyp bukowskiähnlich steigert sich das Buch mit jeder Seite in einen Dauerrausch von abwechselnd simplen Aussagen bis großartigen Lyrikeinfällen und klammert sich dabei an Dean Moriarty, saugt sich an ihm fest, selbst wenn Sal, der Ich- Erzähler und Autor höchstselbst, als Hauptperson allein unterwegs ist: man wartet nur darauf, dass Dean wieder um die Ecke schielt, spricht, sich in die Gedanken von Sal schmuggelt, der ihm hier eine Hommage geschrieben hat, beinahe einen Liebesbrief.
Dean Moriarty, im realen Leben Neal Cassady, bei den Kritikern verglichen mit Huck Finn (Was übrigens mein erster Impuls nach 100 Seiten war: Das ist doch wie Tom Sawyer und Huck Finn von Mark Twain in Neuzeit und erwachsen.) überstrahlt alle anderen Personen, fast jeder fühlt sich von ihm inspiriert, fast jeder wird gezwungen, ihm irgendwas zu vergeben.
Der „Naked Lunch“- Erschaffer Burroughs taucht als Old Bull Lee auf, ein weiterer Beatautor mit Allen Ginsberg ist als Carlo Marx vertreten.
Neal Cassady selbst war Zeit seines Lebens „nur“ Briefschreiber und/aber die große Inspiration in der Szene jener Zeit (40er bis 60er Jahre).
Bis heute widmen ihm Künstler Dokumentar- und Spielfilme, auch Musiktitel (Fatboy Slim, Morrissey, King Crimson).
Sätze:
…Wo war sein Vater, Old Dean Moriarty, der Klempner und Vagabund, der auf Güterzügen durchs Land fuhr und als Tellerwäscher in Eisenbahnerkantinen arbeitete, durch nächtliche Hintergassen stolperte und im Suff zusammenbrach, auf Kohlenhaufen halb erlosch und seine gelb gewordenen Zähne einen nach dem anderen in die Rinnsteine des Westens spuckte?...
(Über Dean) …Es war wie die unmittelbar bevorstehende Ankunft Gargantuas; es war dringend erforderlich, die Gossen von Denver zu verbreitern und die Gültigkeit gewisser Gesetze einzuschränken, um Raum zu schaffen für die Wucht seines Leids und das Feuer seiner Ekstasen…
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